Die Pornoindustrie macht Menschen vor allem eines: neugierig. Wie geht es hinter den Kulissen zu, wie leben die Darsteller jenseits ihres Berufs, welche Tricks gibt es, um auf Kommando geil zu werden? Viele Doku-Soaps haben das Geheimnis vermeintlich schon gelüftet, doch Chuck Palahniuk erschafft in „SNUFF“ eine Szenerie, die noch einen „drauf setzt“: Cassie Wright, eine alternde, in Vergessenheit geratene Porno-Queen, will ihre Karriere mit einem Knall aufpeppen – und wahrscheinlich gleichzeitig beenden, denn den angestrebten Gangbang mit 600 Männern kann sie rein körperlich einfach nicht überleben. 600 mal eine Minute Sex auf Film gebannt, mit diesem Ziel liegt Cassie im Studio, während im Wartezimmer 600 Männer in Unterhosen mit Nummern auf dem Arm bereit stehen. Palahniuk schafft eine absurde Situation, deren Verlauf im Wechsel von Cassie, ihrer Assistentin Sheila und den Männern Nr. 72, Nr. 173 und Nr. 600 beschrieben wird. Diese sind Cassies vermeintlicher Sohn, ein wegen vermuteter Homosexualität abgesetzter Serienstar und ein langjähriger Kollege, vielleicht sogar der Vater von Nr. 72. Das emotionale Pulverfass raucht und wartet auf den, der den ersten Funken schlägt!
Das Original ist englisch und wird auf der Website des Autors vorgestellt.